Wettstreit der Worte: Landessiegerin der DSS bei „Jugend debattiert Europa“

Was macht eine gute Debatte aus? Ist es das perfekte Argument, das rhetorische Geschick oder die Fähigkeit, zuzuhören und andere Perspektiven zu verstehen? Beim Europafinale von „Jugend debattiert Europa“ in Berlin Ende September ging es um weit mehr als nur das Gewinnen. Junge Menschen aus ganz Europa kamen zusammen, um über zentrale gesellschaftliche und politische Fragen zu diskutieren – faktenbasiert, respektvoll und motiviert.
Der Wettbewerb versammelte DSD-Schülerinnen und -Schüler aus insgesamt 14 Ländern, darunter Slowakei, Frankreich, Italien, Ungarn, Bulgarien, Lettland, Schweden, Polen, Kroatien, Rumänien, Tschechien, Ukraine, Litauen und Estland. Schweden nahm mit der diesjährigen Landessiegerin Laura Löjdquist Springhorn von der Deutschen Schule Stockholm und dem diesjährigen Landessieger Malte Gustav Hammar von der Katedratskolan Lund zum zweiten Mal in Folge am Europafinale teil. Beide brachten ihre Perspektiven und Argumente mit großer Überzeugungskraft in die Debatten ein. Gemeinsam vertraten sie ihr Land und tauschten sich intensiv mit den anderen Landesvertretern aus.
So setzten sich die Debattierenden in der Wettbewerbswoche zunächst in zwei Qualifikationsrunden und dann im Halbfinale mit herausfordernden politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen auseinander, z.B. ob soziale Medien für Jugendliche unter 16 Jahren verboten werden sollten, ob die EU Atommacht werden sollte und ob die Olympischen Spiele stets am selben Ort stattfinden sollten. Diese Themen forderten nicht nur rhetorisches Geschick, sondern auch tiefgehendes Wissen und eine fundierte Argumentation.
Alle Teilnehmenden (die Debattierenden als auch die begleitenden Lehrkräfte) wurden in Berlin bestens versorgt – mit leckerem Essen, spannenden Aktivitäten, weiterbildenden Seminaren und inspirierenden Gesprächen mit Experten über Demokratie und Debatte. Diese Aspekte machten den Wettbewerb nicht nur zu einer intellektuellen Herausforderung, sondern auch zu einer persönlichen Bereicherung.
Das Finale am 27.September im Europasaal des Auswärtigen Amtes mit der Fragestellung „Soll die Präsidentin oder der Präsident der Europäischen Kommission direkt gewählt werden?“ war ein Highlight des Wettbewerbs, bei dem sich die besten Debattierenden gegenüberstanden. Am Ende siegte Bulgarien, gefolgt von Rumänien, Lettland und Tschechien. Doch unabhängig von der Platzierung war der Gewinn für alle Teilnehmenden klar: Sie wuchsen an der Herausforderung, verbesserten ihre Fähigkeiten und knüpften wertvolle internationale Kontakte.
Unterstützt vom Auswärtigen Amt ist „Jugend debattiert Europa“ ein zentraler Baustein für die „Schulen der Zukunft“. Seit 20 Jahren fördert das Projekt demokratische Werte, Toleranz und interkulturellen Austausch. Der Wettbewerb hat einmal mehr gezeigt: Die Kraft des Wortes kann Brücken bauen – und die Zukunft Europas liegt in guten Händen.
Anja Köhler





