Tag 1: Der Tag begann sehr früh, gegen 4:30 Uhr. Das Erste, was einen begrüßte, war die Dunkelheit. Mit viel Mut und Willenskraft war ich gezwungen, aufzustehen, mich fertig zu machen und mein geliebtes Zuhause zu verlassen. Ich sah nur ein paar Leute auf der Straße, im Gegensatz zu all den müden Teenagern im Bus, die ich lieber viele Stunden später gesehen hätte. Zum Glück hatten meine Freunde die VIP-Sitze des Busses besetzt, die erste Reihe im zweiten Stock. Wir dachten, wir könnten den Sonnenaufgang in aller Ruhe bewundern, aber leider war unser riesiges Fenster während der drei Stunden Fahrt, die wir bis nach Romme brauchten, beschlagen. Wer schon einmal an einem Schulausflug nach Romme teilgenommen hat, weiß, dass man in der ersten halben Stunde Schlange stehen, sich etwas ausleihen und sich bemühen muss, die Schuhe rechtzeitig anzuziehen. Purer Stress. Und wir hatten keine Zeit zu verlieren, denn alle aus der Klasse 10 mussten zu dem Kurs, der uns auf den morgigen Skiunterricht vorbereiten sollte. In meinem Fall war es der Anfängerkurs. Nachdem ich den Kurs (und Herrn Ritzmanns Selfies) überstanden hatte, fuhren meine Freunde und ich in den ganzen Tag lang unsere geübte Pizza die steilen (grünen und blauen) Pisten hinunter. Als der Bus uns gegen 16:15 Uhr abgeholt hatte, wurden wir zum Schmuckstück von Borlänge gebracht: dem Scandic Hotel. Danach erhielten wir in der Lobby die Zimmerkarten und wir öffneten langsam die Tür zu unserem Zimmer, das überraschenderweise nicht schäbig war (es hingen sogar abstrakte Fotografien von Schwimmern auf den weißen Wänden). Wir machten uns sofort an eine heiße Gossip- Sesh mit übrig gebliebenen Süßigkeiten vom Morgen. Danach haben wir uns von unserem Schweiß befreit, um essen zu gehen. Für mich gab es Frühlingsrollen im vom Hotel aus zehn Minuten entfernte Chopchop, das zum Unglück des Personals von unserer Schule überfüllt war. Nachdem wir ins Zimmer zurückgekehrt waren, setzten wir unsere Gesichtsmasken auf und führten unsere netten Gespräche fort, die schließlich ein wenig aus dem Ruder liefen (mit einem Miautest). Der lange Tag hatte uns erschöpft, aber trotzdem war es schwierig, einzuschlafen, so dass ich meinen Zimmermädels Melatoninspray geben musste. Innerhalb von fünfzehn Minuten nach dem Verzehr schlief ich zur einer Skisimulationen vor meinen Augenliedern mit meinen Mädels unter den Armen ein und einem automatischem Manspread. So schläft halt ein richtiger Mann ein.
Lucy, 10b
Tror jag dippar nu, sov sü gott kitten
Godnatttttt kitten
Tag 2: Um 7:00 klingelte bei uns der Wecker. Wir wollten alle ausreichend Zeit haben, um uns fertig zu machen. Vor allem die geplante Haarflechte-Aktion (ein Muss beim Skifahren) für uns vier dauerte etwas länger. Schließlich setzen wir uns an den Frühstückstisch im Hotel und genossen ein extravagantes Festessen (ein großes Upgrade der Scheibe Toast, die ich mir normalerweise morgens mache), Kaffee inkludiert, um den bevorstehenden Tag zu überleben.
Um 8:30 saßen dann alle im Bus und die Fahrt konnte anfangen. Nach einer halben Stunde bog der Doppeldecker dann auf die riesige Eisfläche (auch Parkplatz genannt) vor dem Skigebiet ein und wir stiegen alle die enge Treppe runter und raus ins Kalte. Schlitternd gings anschließend zum Lagerhaus, wo unsere ganzen Skisachen übernachtet hatten. Zum Glück ging das recht schnell, und nach 20 Minuten stand ich schon bereit in der Liftschlange, voller Erwartung die grünen Hänge zu erobern (oder vielleicht sogar ein paar Blaue…). Oben angekommen merkte ich: Oh, nochmal ein Anfängerkurs wäre keine schlechte Idee. Von dort oben sah alles sehr herausfordernd aus und meine schwer errungenen Künste des gestrigen Tages waren leider in Luft aufgelöst worden. Es ging also langsam (so langsam es eine wackelige Pizza ermöglicht) eine furchteinflößende Grüne hinab, die glücklicherweise bis ins Tal führte. Diese wurde dann erstmal mehrmals wiederholt, bis ich mich selbstsicher genug fühlte eine richtig steile Blaue runterzurasen. Tatsächlich bin ich über den Verlauf der Romme-Fahrt kein einziges Mal hingefallen(!), DAS muss ich an diesem Punkt unbedingt betonen. Die Zeit verging und ich entwickelte mich zu einem richtigen Profi. Ich sauste die Hänge runter, entweder im Zickzack, wenn es mir gelang, oder einfach gerade runter im Sausetempo. Manchmal steckte ich mir sogar die Stöcke unter die Arme, was ich mir bei richtigen Angebern abgeguckt hatte. Am Ende des Tages konnte ich tatsächlich berichten, dass ich mehrere Rote erzwungen hatte, eine äußerst beeindruckende Errungenschaft. Ich sehnte mich jetzt sehr nach meinen weichen, gemütlichen UGGs, die auf mich warteten (dachte ich). Ein Schock war, die Schuhpaare meiner Freunde zu sehen, ohne meine in der Mitte. Ich legte mich auf den Bauch, um unter den Regalen zu schauen, aber meine Schuhe waren wie vom Erdboden verschluckt. Überfordert musste ich dann in meinen fetten Skischuhen über die ewig weite Eisfläche laufen, um unseren Bus zu finden. Das führte zu einer langen kreisförmigen Wanderung, die aber nach ca. 15 Minuten in dem Auffinden unseres Busses endete. Erschöpft ruhte ich mich während der Fahrt mit Filmen und den übriggebliebenen Snacks aus, und warnte meine Mutter schon einmal vor, ein paar Schuhe mitzubringen. Angekommen, wurde ich dann in meinen dicken Wollsocken auf die Straße rausgeschmissen, bekam aber gleich darauf meine Vans gereicht. Müde, aber zufrieden, wurde ich dann nach Hause gefahren und bin zum ersten Mal seit langem um 10 Uhr eingeschlafen. Ich wäre gerne länger geblieben, um meine krassen Skikünste feinzuschleifen, aber auch um mehr Zeit und Aktivitäten mit meinen Freunden zu verbringen.
Maja, 10B
Fotos: A. Köhler