• Deutsch
  • 30.04.2025 Allgemein

    Ein bewegender Tag des Erinnerns und der Reflexion

    Am 24. April 2025 hatten die Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Klassen unserer Schule die Möglichkeit, an einer besonderen Gedenkveranstaltung, die von der Deutschen Botschaft organisiert wurde, teilzunehmen. Anlass war der 50. Jahrestag des Terroranschlags der Roten-Armee-Fraktion (RAF) auf die westdeutsche Botschaft in Stockholm. Für uns war es eine einzigartige Gelegenheit, die historischen Ereignisse nicht nur aus Schulbüchern, sondern durch persönliche Berichte und lebendige Diskussionen zu verstehen.

    Am Nachmittag begann die Veranstaltung im vollbesetzten Bio Victor im Filmhuset. Gezeigt wurde die Dokumentation „Terror in der Botschaft“ (eine Kooperation von ZDF, ARTE und SVT), die die dramatischen Ereignisse von 1975 eindrucksvoll nachzeichnete. Im Anschluss diskutierten auf dem Podium Angehörige der Opfer und Experten über die Folgen des Anschlags. Dr. Viveka Hillegaart und Clais von Mirbach, deren Väter bei dem Anschlag ermordet wurden, teilten ihre persönlichen Erinnerungen und sprachen über das langjährige Schweigen, das die Familien umgab. Ihre Schilderungen waren bewegend und gaben Einblicke darin, wie unterschiedlich Menschen traumatische Ereignisse verarbeiten.

    Der RAF-Experte Dr. Butz Peters und der Autor Jens Nordqvist ordneten den Anschlag historisch ein. Sie erklärten, wie die RAF mit ihrer Gewalt die Gesellschaft erschüttern wollte und warum die Bundesregierung sich damals nicht erpressen ließ. Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, aus der Geschichte zu lernen – besonders in einer Zeit, in der demokratische Werte wieder vermehrt unter Druck geraten.

    Die Veranstaltung hat mich beeindruckt. Es war nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Mahnung für die Gegenwart. Die Worte der Angehörigen und die Diskussionen haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich gegen Extremismus und für die Demokratie einzusetzen. Ich bin dankbar, dass ich dabei sein durfte, und hoffe, dass solche Veranstaltungen auch in Zukunft dazu beitragen, die Erinnerung wachzuhalten und zum Nachdenken anzuregen.

    Text: Lucy, 10B; Fotos: A. Köhler

    Wettbewerbe
    International anerkannt