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  • 03.10.2025 Allgemein

    Zwei leicht chaotische Wochen in Toulouse

    Die Titelmusik von Indiana Jones erschallt durch die Flure und 2000 Schülerinnen und Schüler strömen durch das gigantische Schulgebäude zu ihren jeweiligen Unterrichtsräumen. Ob sie nun tatsächlich Physik im Physikraum haben oder nur Ethik, weil alle anderen Räume vergeben sind, war manchmal unklar. Tatsache ist, dass diese zwei Wochen in Toulouse etwas ganz anderes waren als das, was ich von der DSS kenne, und sie haben mir sehr gut gefallen.

    Die Deutsche Schule Toulouse teilt sich mit einer französischen Schule (in einem Örtchen namens Colomiers vor Toulouse) dort ihre Räume, weshalb der ganze Schulalltag mit der hohen Schülerzahl, den ständigen Raumwechseln und das Schulessen mit Mensakarte leicht an eine amerikanische Highschool erinnert. Auch die Größe des Schulgebäudes trägt dazu bei: Ich kann nicht sagen, wie oft ich mich nach Räumen erkundigen musste, weil ich sie nicht finden konnte.

    Am Abend des ersten Tages sind wir Austauschschüler mit der Klasse Bowlen gegangen, eine gute Möglichkeit, um uns gegenseitig besser kennenzulernen. Ob dies nach dem McDonals-Gang kurz davor noch nötig war, ist fragwürdig, doch das konnte die Schule ja nicht wissen.

    Am Donnerstag der zweiten Woche hatte ich dann die Möglichkeit, das richtige Frankreich in seiner ganzen Schönheit zu erleben: die Schule war von französischen Lernenden blockiert worden. Mit Mülleimern, Einkaufswagen und einer Menge Plakaten wurde unter anderem gegen die Sparpolitik und Rentenreform in Frankreich gestreikt. Ich muss sagen, als wir von Lehrkräften der Schule dann erblickt und durch den ganzen Streik dann in die Schule geschleust wurden, trafen uns viele kritische Blicke.

    Aber auch außerhalb der Schule gab es viele schöne Momente. Mit den anderen Austauschschülerinnen habe ich mich richtig gut verstanden – egal ob auf Dorffesten, beim Erkunden der kleinen Gassen von Toulouse oder bei einem sonnigen Tag am Mittelmeer mit unseren Gastfamilien. Diese Erlebnisse haben die Zeit unvergesslich gemacht. In den zwei Wochen sind viele Freundschaften entstanden und ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, so tolle Menschen kennenzulernen. Der Austausch in Toulouse war eine Erfahrung, die ich nicht so schnell vergessen werde.

    Antonia van Uelft, 11B

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