Zwischen Argumenten und Begegnungen – meine Zeit beim Europafinale von Jugend debattiert
Nach spannenden Debatten beim Landesfinale von Jugend debattiert Ende Mai hatte ich die besondere Gelegenheit, gemeinsam mit der Landessiegerin Selma Thier von der Katedralskolan in Lund, Schweden im Europafinale zu vertreten.
Ende September verbrachten wir sechs aufregende und äußerst lehrreiche Tage in Berlin. Dort wurden unsere Debattierfähigkeiten erneut auf die Probe gestellt – unter anderem zu den Fragen, ob politische Bildung ein verpflichtendes Schulfach werden sollte oder ob Künstliche Intelligenz zur Bewertung von Prüfungsleistungen eingesetzt werden darf.
Nach intensiven Vorrunden standen schließlich Bulgarien, Rumänien, Tschechien und die Türkei im Finale, in dem die Streitfrage „Soll die EU Freihandelsabkommen mit Staaten schließen, die durch neue US-Zölle Wohlstandsverluste erleiden?“ diskutiert wurde. Ich selbst konnte in der Finaldebatte als auch bei weiteren Debatten als Zuhörerin dabei sein und wertvolle Eindrücke über verschiedene Argumentationen und Perspektiven sammeln.
Neben den Wettbewerben wurden alle Teilnehmenden sowie die begleitenden Lehrkräfte in Berlin bestens betreut – mit einem abwechslungsreichen Programm aus Begegnungen mit Politikern und Experten, spannenden Vorträgen, leckerem Essen und unterhaltsamen Aktivitäten. Besonders geschätzt habe ich den Austausch mit den anderen Landessiegerinnen und Landessiegern. Die Gelegenheit, mit Repräsentantinnen und Repräsentanten aus 17 verschiedenen europäischen Ländern ins Gespräch zu kommen – und das in einem gemeinsamen politischen Kontext – ist wirklich einzigartig. Gerade in einer unruhigen Zeit empfand ich es als sehr wertvoll, offen über vielfältige Themen sprechen zu können.
Jugend debattiert hat mir erneut gezeigt, wie viel mehr in einer guten Debatte steckt, als nur überzeugend zu argumentieren. Es geht darum, zuzuhören, Standpunkte zu hinterfragen und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Debattieren bedeutet für mich nicht, einen Gegner zu besiegen, sondern gemeinsam eine Debatte zu führen und im respektvollen Austausch voneinander zu lernen.
Text: Louisa Lilja, 10A; Fotos: Louisa Lilja und S. Riedel





















