Am Mittwoch, den 03. Mai fand an unserer Schule zum zweiten Mal, aber für uns, Jahrgang 9, zum ersten Mal, der Schulwettbewerb Jugend debattiert statt. Der deutsche Schülerwettbewerb Jugend debattiert ist ein seit über 20 Jahren an deutschen Schulen im In- und Ausland stattfindender Wettstreit, bei dem vier Debattanten zu einer Streitfrage nach einheitlichen Vorgaben und Regeln um die besten Argumente ringen. Teilgenommen haben jeweils zwei Schülerinnen und/oder Schüler aus den 9. und 10. Klassen, die sich freiwillig gemeldet haben.
Linnéa, eine der Debattanten, berichtet von ihren Erfahrungen:
“Um kurz nach 8:00 Uhr in der Schule begab ich mich direkt in die Aula, um zu erfahren, mit welchem der sieben anderen Debattanten aus den 9. und 10. Klassen ich meine erste Debatte halten sollte. Die Debattanten, Juroren und Zeitwächter waren dort schon versammelt, um sich ebenfalls über die Reihenfolge der Themen und die Positionen der jeweiligen Debattanten zu informieren.
Den ganzen Vorabend und das Wochenende hatte ich damit verbracht gute Argumente für alle Themen zu sammeln, die wir 10 Tage vorher erfahren haben. Mir hat es sehr geholfen, dass wir in der Schule schon geübt haben, wie man gute Argumente sammelt und auch schon kleinere Debatten im Unterricht durchgeführt haben. Nachdem ich erfahren habe, mit welchem Mitdebattanten (Tristan aus der 10A) ich die Pro- Seite in der ersten Debatte zu der Streitfrage: „Soll Wintersport aufgrund der Auswirkungen auf die Umwelt eingeschränkt werden?” besetzen sollte, stürzten wir uns in die Vorbereitung der Debatte und verglichen unsere Argumente und planten, was wir in welcher Reihenfolge, wenn möglich, benutzen könnten.
Kurze Zeit später war es dann auch schon Zeit für die erste Debatte. Ich war sehr nervös vor dem Publikum und der Jury und hatte das Gefühl, dass meine Anfangsrede nur aus Stottern bestand. Aber als die freie Aussprache begann, verflog alle Nervosität und der Rest der Debatte verlief recht gut.
Direkt im Anschluss der Debatte, als die Jury aus dem Raum ging, um die Rückmeldungen zu besprechen, fing für mich die Vorbereitung für die zweite Debatte an. Ein bisschen unter Stress gesetzt, besprach ich mich mit meinem neuen Mittdebattanten (Julius aus der 10B). Dieses Mal sollten wir auf der Kontra-Seite debattieren, ob die Schule mehr Wert auf praktische Fähigkeiten wie Kochen, Handarbeit und Gartenarbeit legen sollte.
Bevor es aber in die zweite Debatte ging, gab es die mündlichen Rückmeldungen von der Jury zu unserer ersten Debatte. Ich nahm mir vor, in meiner nächsten Debatte die Hinweise und Tipps, die mir in meiner Rückmeldung mitgeteilt wurden, gleich umzusetzen. Und so verlief meiner Meinung nach die zweite Runde auch viel besser als die erste. Ich hatte ein recht gutes Gefühl und stotterte zum Glück nicht so viel wie zuvor. Wahrscheinlich ist es reine Gewöhnungssache vor einem Publikum zu debattieren. Nach der erneuten mündlichen Rückmeldung wurden in der Aula für alle Beteiligten die Namen der vier Finalisten bekannt gegeben. Schade, dass ich nicht dazu gehörte!”
Während sich die vier Finalisten auf das große Finale vorbereiteten, führten Edith Steinberger Eriksson, 11A und Freja Schede, 11B als Moderatorinnen das Publikum souverän durch das Programm. So interviewten sie auch zwei besondere Gäste, Ulrich Adamheit, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft Stockholm und Matthias Ohnemüller, Kulturattachée der Deutschen Botschaft, die uns über ihre jeweiligen Berufsfelder und Schnittstellen zwischen der deutschen und schwedischen Kultur informierten.
Im großen Finale in der Aula wurde dann das Thema „Soll Werbung für ungesunde Lebensmittel eingeschränkt werden, um die öffentliche Gesundheit zu fördern?“ debattiert. Auch diese Debatte bestand aus den drei Phasen: Eröffnungsrede (jeweils 2 Minuten pro Debattant), freie Aussprache (12 Minuten) und einer Schlussrede (jeweils 1 Minute), in denen die Debattanten ihre Stärken in den vier Kategorien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft zeigen konnten.
„Die Debatten waren extrem spannend und sogar die Zuschauer haben viel über die drei Debatten-themen gelernt.“ (Luise, 9A)
”Som man brukar säga så går tiden fortare när man har kul och vi kan komma överens om att det gick väldigt snabbt.” (Leeli och Paula)
Am Ende dieser lebhaften und eindrucksvollen Debatte, bei der das Publikum gebannt zuschaute und mitfieberte, verkündete die Jury dann das Ergebnis: Julius Lamberg, 10A belegte den ersten Platz, Alexander Baumgartner, 9B und Anna-Karin Eriksson, 10B teilten sich einen zweiten Platz und Sophia von Schönberg, 9B erlangte einen vierten Platz.
Alexander und Sophia aus den 9. Klassen werden die DSS am 07. Juni dann auch im erstmalig stattfindenden Landesfinale vertreten und gegen sechs Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulen in Schweden antreten. Julius und Anna-Karin aus den 10. Klassen dürfen an diesem Tag als Juryvorsitzender und als Moderatorin mitwirken.
Herzlichen Glückwunsch an unsere Sieger und Siegerinnen und viel Erfolg in dem kommenden Landesfinale!
Und vielen herzlichen Dank an alle beteiligten Debattanten, Juroren, Zeitwächter, Lehrkräfte und natürlich auch an das Technikteam und unsere Moderatorinnen!
Text: Linnéa Lindholm, 9A; Luise Johnson,9A; Leeli Kippar, 9A und Paula Wedemeier, 9A
Fotos: Thomas Persson, Anja Köhler