Anlässlich zum Tag der deutschen Einheit besuchte Thomas Raufeisen als Zeitzeuge die Deutsche Schule Stockholm, um den Klassenstufen 9 bis 12 von seiner Jugend in der DDR zu berichten. Diese Gedenkveranstaltung wurde wie jedes Jahr von der Fachschaft Geschichte ausgerichtet.
Nach einer kurzen Einleitung von Herr Malow sprach Herr Raufeisen von seiner Jugend und Gefangenschaft in der DDR, wie es dazu kam und wie er es schlussendlich schaffte, zurück in die BRD zu kommen.
Thomas Raufeisens Vater arbeitete als Spion für die Stasi in Hannover und flüchtete aufgrund der Stiller-Affäre zusammen mit seiner Familie nach Ost-Berlin, um einer Enthaftung zu entgehen. Herr Raufeisen war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt, sein Bruder war bereits erwachsen und konnte deshalb nach einiger Zeit zurück nach Hannover. Der Rest der Familie war jedoch gezwungen in der DDR zu bleiben und begann kurz danach ihre Flucht in die BRD zu planen. Allein das nahm die Stasi als Grundlage, um die Familie zu verhaften: Thomas Raufeisen verbrachte 3 Jahre in Gefangenschaft, seine Mutter 7 und sein Vater, der zu lebenslänglich verurteilt worden war, starb kurz vor Entlassung seiner Frau. Nachdem Herr Raufeisen entlassen wurde, durfte er 1984 in die BRD zurückkehren und hielt seine Ergebnisse in seinem Buch „Ich wurde in die DDR entführt. Von meinem Vater. Er war Spion.“ fest.
Heute reist er durch Deutschland, um als Zeitzeuge seine eindrucksvollen Erfahrungen zu teilen.
Wir bedanken uns herzlich für diesen äußerst interessanten und anschaulichen Vortrag, der uns emotional stark berührt hat und uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Text: Paulina Thielmann, 11A; Fotos: Thomas Persson