„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten.“ Dieses August Bebel zugeordnete Zitat ist auch heute noch in der Geschichtsdidaktik aktuell. Und so versuchen wir, auch unseren jüngsten Schülern Einblicke in die Geschichte zu geben.
Eintauchen in das Stadtleben im 19. und 20. Jahrhundert war das Thema unseres Ausflugs nach Skansen am 27. September. Begrüßt von einem streng aussehenden Polizisten und fröhlicher Leierkastenmusik, haben die Kinder der Vorschulklassen an diesem Tag Einblicke in die vielfältigen Arbeiten verschiedener Berufe erhalten.
Da wurde nicht nur dem Schmied, dem Buchdrucker, der Goldschmiedin, den Glasbläsern, der Polsterin, dem Zimmermann, den Knechten, dem Eisenwarenhändler und dem Apotheker über die Schulter geschaut. Mit ihrer Entdeckerfreude und ganz im Sinne des ganzheitlichen Lernens haben die Kinder verschiedenste Materialien in die Hand genommen, an ihnen gerochen, die Geräusche der Herstellung vernommen und vielfältige Geschichten aus dem Leben von vor 100-200 Jahren gehört.
Zurück im Klassenzimmer waren es dann überwiegend solche Situationen, in denen die Kinder mitmachen durften, die ihnen nachhaltig in Erinnerung geblieben sind: „die haben Stroh und Wolle in die Stühle gemacht“, „ich durfte die Kurbel an dem – wie heißt das nochmal – Drehorgel drehen“, „die Waage macht Spaß mit den Gewichten“, „ich durfte ein Heft nähen“, „der Buchdrucker hat Karten gedruckt“, „das war laut bei dem Schmied“, „die Glasbläser haben gar nicht geredet, die mussten so aufpassen“, „die haben zermahlene Mumien als Medizin benutzt“, „die hatten schon Puppen“ und „das war lustig mit dem Knecht zu sägen“.
Um auf das Zitat von Bebel zurückzukommen: Wir haben mit unserer Arbeit schon viel erreicht, wenn es uns gelingt, bei unseren Vorschülern ein Verständnis für die Gegenwart zu entwickeln. Es darf nicht unterschätzt werden, wie ein solcher Ausflug am außerschulischen Lernort den Prozess des „Begreifens der Geschichte um die Gegenwart zu verstehen“ unterstützt.
Text und Fotos: Nina Peters