Endlich konnte eine lange Tradition an der Deutschen Schule Stockholm wieder aufgenommen werden. Nämlich, dass die deutschsprachigen Nobelpreisträger/innen an unserer Schule über ihr Leben und ihre Entdeckungen bzw. Errungenschaften berichten. Dieses Mal war es uns eine große Ehre am vergangenen Freitag, Prof. Dr. Reinhard Genzel zuzuhören, der über sich, seine Liebe zur Physik und seine mit einem Nobelpreis im Jahr 2020 ausgezeichnete Entdeckung berichtete: Mit seinen Observationen konnte er nachweisen, dass sich im Zentrum unserer Galaxie ein gigantisches Schwarzes Loch befindet.
Nach der Begrüßung durch Matthias Ohnemüller, Kulturattaché der Deutschen Botschaft in Stockholm, und Schulleiter Matthias Peters erklärte Prof. Dr. Reinhard Genzel die besondere Wirkung von Neugier in der Wissenschaft, denn diese ist der Grund für das Streben nach neuen Entdeckungen und Ideen, die die Wissenschaften weiterentwickeln.
Anschließend beantwortete der Nobelpreisträger, und Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München, mit seinen ausgeprägten Kenntnissen enthusiastische Fragen von den Moderatoren aus der elften Klasse zur Astrophysik. Beispielsweise, ob die Menschheit die Energie von Schwarzen Löchern nutzen könnte. Wir bekamen auch inspirierende Einblicke in sein Leben, zum Beispiel, warum er überhaupt Physiker wurde: Prof. Dr. Genzel hatte schon seit der Kindheit seinen Vater als Mentor, der ebenfalls von Beruf Physiker war. Als Jugendlicher war der heutige Nobelpreisträger jedoch auch ein erfolgreicher Speerwerfer, allerdings besiegelte eine Verletzung am Arm, die seine zukünftige sportliche Karriere verhinderte, seine Zukunft im Feld der Astrophysik. Eine Entwicklung, mit der er im Nachhinein sehr zufrieden ist.
Wir bedanken uns bei Prof. Dr. Reinhard Genzel für das inspirierende und informative Gespräch, das uns Schülerinnen und Schüler als interessante und schöne Erfahrung in Erinnerung bleiben wird.
Text: Kasper Schmitt, 12A und Karl Lennartsson, 12A; Fotos: Thomas Persson und Gülyar Özdemir