In einer Zeit, in der der Klimawandel immer präsenter wird und die Bedeutung nachhaltigen Handelns immer dringlicher wird, wurde auch die Deutsche Schule Stockholm zum wiederholten Male aktiv. Am 06. und 07. Mai stand alles ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit, einem Projekt, das Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-11 dazu ermutigte, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.
So verwandelten die 5. Klassen im Sinne des Upcycling alte Tetra-Verpackungen in Vasen und andere nützliche Gegenstände.
Die 6. Klassen beschäftigten sich mit dem Thema „Tiere, Pflanzen und Menschen“. Beim Besuch einer Imkerin auf Lidingö informierten sie sich über die Rolle, die Bienen für unsere Ernährung und Landwirtschaft spielen, in Täby wurde beim Anlegen einer Wildblumenwiese mit angepackt.
Die Klassen 8 und 9 beschäftigten sich mit dem „Nachhaltigkeitsklassiker“ Klimawandel. Den Auftakt dazu machte der DN-Klimaredakteur Peter Alestig, der den Schülern den aktuellsten Kenntnisstand zum Klimawandel in Schweden vermittelte. Danach ging es u.a. ins Tekniska museet, wo in einem Workshop eine Vision einer emissionsfreien Stadt entworfen wurde. Außerdem bereiteten die Schüler/innen der 9. Klassen in der Küche der Deutschen Kirche klimafreundliche Gerichte zu.
Auch die Klasse 5 beschäftigte sich mit der Frage, wie eigentlich nachhaltiges Essen aussieht und zauberten ein farbenfrohes gesundes Frühstück mit Obst, Gemüse und frischen Kräutern.
Während sich der 7. Jahrgang auf der Schäreninsel Utö mit dem Zustand der Ostsee befasste, erforschten einige Zehntklässler ihren eigenen Zustand und ihre Abhängigkeit von digitaler Technik und Transportmitteln. Ohne Handy bewegten sie sich zwei Tage lang im Freien, von der DSS aus schlugen sie sich mit analoger Karte und zu Fuß in Richtung Tyresta Nationalpark durch. Dabei war die Laune nicht immer gut, aber der Entzug führte auch zu „neuen“ Erfahrungen: „Durch die Stadt laufen zu können ohne auf das Handy zu schauen und sich ablenken zu lassen, gab einem die Möglichkeit, sich in Gespräche zu verwickeln. Zum einen über Umweltfragen, aber auch über politische Fragen“, so einer der Teilnehmer in einem Artikel über das Projekt.
Und damit ist vielleicht schon mehr für die Nachhaltigkeit und das „Lernen für die Zukunft“ erreicht, als man im ersten Moment denkt. Jedenfalls hob der Menschenrechtsanwalt und Umweltaktivist Neshan Gunasekera, den eine Gruppe von Zehntklässlern zu seinem Engagement interviewten, die Bedeutung des offenen, unvoreingenommenen Gesprächs hervor. Auf die Frage der Schüler/innen, was ihm Hoffnung machte, antwortete er: „This conversation alone gives me hope. It’s only through dialogue that we can learn from each other.”
Die Interviews mit den Umweltaktivisten und -aktivistinnen können hier nachgelesen werden.
Text: leicht abgewandelt nach T. Björstrand; Fotos: Schulgemeinschaft