Eine Vorstellung von Liter und Milliliter bekommen
„Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein, nicht umgekehrt“, hat Hermann Hesse einmal gesagt. In diesem Sinne haben sich die Schülerinnen und Schüler der 4S und der 4D in der „Volumenwerkstatt: Liter und Milliliter“ im Mathematikunterricht intensiv mit den dort vorbereiteten Aufgaben auseinandergesetzt und Schätzungen und Vermutungen überprüft. Da wurde auch schon einmal ein Mathematikheft nass und es bildeten sich kleine Pfützen auf den Tischen und auf den Fußböden in beiden Klassen. Was uns aber neben dem fachlichen Erkenntnisgewinn besonders gefreut hat, war mit wie viel Intensität und Begeisterung sich die einzelnen Kinder in den Gruppen, die klassenübergreifend zusammengesetzt waren, über die Inhalte und gemachten Erfahrungen ausgetauscht haben, wie angeregt diskutiert wurde und wie genau gemessen und beobachtet wurde.
Auch zur Lebenstauglichkeit im Allgemeinen – falls man Kochen und Kuchen backen dazu rechnen möchte – und zum kulturellen Austausch zwischen Schweden und Deutschland hat dieser Mathematikunterricht einiges beigetragen. Die Schwedische Küche nutzt ja in Rezepten noch oft Volumenmaße, also Zentiliter, Deziliter und Liter. Wie in Deutschland werden auch Esslöffel und Messerspitzen als Maßeinheiten verwendet. Typische Angaben sind zum Beispiel: „3 Deziliter Mehl“. In deutschen Rezepten findet man eher Gewichtsangaben und verwendet in der Küche eine Waage. Wir wissen nun, dass 1 dl Weizenmehl „vetemjöl“ etwa 50 g entsprechen.
Nach den praktischen Erfahrungen macht das Rechnen im Heft jetzt bestimmt noch mehr Spaß.
Martina Kiermaier und Lars Römer