Nach einem fordernden ersten Quartal durften sich die beiden zwölften Klassen nicht nur auf die Herbstferien freuen, sondern auch auf die berühmt-berüchtigte Studienfahrt nach Berlin. Am Sonntag, den 24.10.21, trafen sich im A&O-Hostel in Friedrichshain 28 geimpfte Schülerinnen und Schüler mit ihren drei Lehrkräften Johannes Kremsreiter, Johannes Riegger und Anja Köhler, um gemeinsam 6 Tage in der deutschen Hauptstadt zu verbringen. Im Verlauf der Woche wurde uns Schülerinnen und Schülern ein vielfältiges Kulturprogramm angeboten.
Am Sonntagnachmittag fuhren wir zum Beispiel mit der S-Bahn zur Schaubühne am Kurfürstendamm. Dort schauten wir uns eine Inszenierung des deutschen Klassikers Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist an. Die Inszenierung war von Modernität und Kreativität geprägt und unterschied sich stark von dem klassischen Theater. Es war deswegen sehr speziell und hat nicht allen gefallen, aber wir waren von dem Schauspiel sehr beeindruckt.
Ein weiteres Highlight war das politische Gespräch mit Cem Özdemir in der schwedischen Botschaft. Özdemir ist ein deutscher Politiker und ehemaliger Bundesvorsitzender der Grünen. Wir konnten ihm Fragen zu allen möglichen Themenbereichen stellen, haben uns aber vor allem über die Klimakrise unterhalten. Wir und viele andere aus unserem Jahrgang fanden es sehr interessant zu sehen, wie ein Politiker zu wichtigen, aktuellen Fragen steht. Schließlich hat er die größeren Zusammenhänge besser im Blick als wir. Darüber hinaus war seine Schlagfertigkeit und Offenheit, unsere Fragen zu beantworten, beeindruckend.
Etwas was uns persönlich gut gefallen hat, war die Stadtwanderung am zweiten Tag. Wir starteten am Alexanderplatz, im Schatten des Berliner Fernsehturms, und kamen in den folgenden vier Stunden an vielen der wichtigen Sehenswürdigkeiten Berlins vorbei, darunter die Humboldt-Universität, das Rote Rathaus, der Checkpoint Charlie, die Berliner Mauer und am Ende standen wir vor dem Brandenburger Tor. Bei einer vierstündigen Stadtwanderung hängt die Motivation natürlich stark vom Guide ab. Die 12a hatte das Glück von einem astreinen, humorvollen Berliner begleitet zu werden, der auch die etwas uninteressanteren Sehenswürdigkeiten unterhaltsam präsentiert hat.
Für eine weitere Führung am Donnerstag sind wir unter den Erdboden untergetaucht. Wir befanden uns in den Berliner Unterwelten. Der Berliner Unterwelten e.V erforscht und dokumentiert seit 1977 unterschiedliche Bauwerke der Bundeshauptstadt und macht sie, sofern möglich, verfügbar für die Öffentlichkeit. Der Rundgang war zugleich faszinierend und angsteinflößend, da er uns die wesentlichen Auswirkungen eines möglichen Atomkrieges auf eine anschauliche Weise vor Augen geführt hat.
Insgesamt würden wir die Studienfahrt als sehr gelungen einschätzen. Das Programm hatte von allem etwas und war überwiegend interessant. Auch das wir so viel Freizeit hatten, wurde von uns und vielen anderen sehr geschätzt. Schließlich braucht man zwischen der ganzen Kultur auch mal Zeit für einen Döner!
Unserer Meinung nach sollte die Tradition beibehalten werden. Wir kennen uns alle zwar schon sehr lange, aber durch Berlin hat man nochmal eine andere Seite seiner Mitschülerinnen und Mitschüler zu Gesicht bekommen.
Text: Kajsa Björkbom (12A) und Theo Müller (12A); 20.11.2021
Fotos: Anja Köhler