Warum wollen wir ein gemeinsames Europa?
Der 3. Oktober, der Tag der Wiedervereinigung der bis dahin getrennten zwei deutschen Staaten, steht zugleich für die Ausbildung eines gemeinsamen Europas mit einer offenen, friedlichen, toleranten und vielfältigen Gesellschaft. Dieses Europa eröffnet uns individuelle und freie Entwicklungs-, Entfaltungs- und Teilhabemöglichkeiten in ganz unterschiedlichen und doch mit einander verbundenen Staaten.
In einigen Ländern gibt es nun wieder Bestrebungen, sich abzugrenzen. Grenzen werden dichtgemacht, Mauern und Zäune errichtet, andersartige, von „Norm“ und „Mainstream“ abweichende Menschen ausgeschlossen, Flüchtlingen der Zutritt verwehrt.
Die Deutsche Schule Stockholm ist eine Begegnungsschule an der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und andere am Schulleben beteiligte Personen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen zusammentreffen und gemeinsam lernen, arbeiten und leben.
Im Zuge des am 3. Oktobers gefeierten Tag der Wiedervereinigung hat die DSS eine Mauer aus Kartons errichtet, die uns daran erinnern soll, dass Mauern Menschen trennen, dass es ein „Davor“ und ein „Dahinter“ gibt, dass dadurch das Reden miteinander verhindert wird.
Die Mauer aus Kartons wurde zunächst mit den 7./8. Klassen im Kunstunterricht farblich gestaltet: die Westseite mit Graffiti und die Ostseite in grauen Tönen. Es wurden Öffnungen hinein geschnitten, sodass darin Raum entstand für ein „Museum im Karton“. Jede Klasse gestaltete einen „Museumsraum“ mit Gegenständen, Bildern oder Texten, die deren Vorstellungen von einem vielfältigen und friedvollen Europa zeigen. Am 3. Oktober wurde die Mauer aus Kartons in der Aula aufgestellt. Die Ausstellungsstücke der einzelnen Klassen wurden gemeinsam in die Öffnungen der Mauer hinein gelegt. Jede Klasse stellte anschließend ihre Idee und Gedanken in der Aula den anderen Klassen vor.
Die „Mauer“ mit den Ausstellungsstücken kann man nun im Speisesaal bewundern. Diese Ausstellungsstücke werden uns daran erinnern, dass Mauern Begegnungen verhindern.
Sie werden uns daran erinnern, dass wir uns in Europa frei bewegen und entwickeln wollen.
Ein Dankeschön an die Klassen und ihre Lehrer für das Engagement und die originellen „Museumsräume“ und an die Fachschaften Geschichte und Kunst für die Umsetzung des Projektes.
Fotos – Aktionstag – 3. Oktober
Fotos – Entstehung der Graffiti-Wand